UKW @DL de:DL8RJ 23.10.99 16:32 0 5982 Bytes UKW-DX: Aurora (AU). *** Bulletin-ID: 23A903DB0END *** Read: 7 Path: DB0SIF!DB0AIS!DB0ZDF!DB0SEL!DB0RBS!DB0LX!DB0CZ!DB0LJ!DB0SGL!DB0END Sent: 991023/1404z @:DB0END.#NRW.DEU.EU [Mailbox DB0END ] $:23A903DB0END de DL8RJ @ DB0END.#NRW.DEU.EU (Ralf) to UKW @ DL Aurora - was ist das ? Am Anfang einer Aurora steht eine Eruption auf der Sonne. Plasma wird ausgeschleudert und gelangt in das Magnetfeld der Erde. Dieses Plasma konzentriert sich entlang der magnetischen Feldlinien und erreicht nach einer gewissen Zeit unsere Erdatmosphaere. Dort verursacht es eine Ioni- sation. Auroraerscheinungen sind nicht nur auf den Nordpol beschraenkt (Aurora borealis) sondern treten auch am Suedpol (Aurora. australis) auf. Diese Erscheinungen am Suedpol sind aber fuer uns in Europa nicht von Bedeutung. Die Haeufigkeit und Intensitaet der Aurora steht auch in einem gewissen Zusammenhang mit dem 11-jaehrigen Sonnenzyklus. Bei starken Auroraerscheinungen ist die Erdmagnetik stark gestoert. Eine Aurora entsteht etwa 100 km ueber der Erdoberflaeche bzw. ist in dieser Hoehe wirksam. Diese Reflexionszentren sind in Bewegung und erfordern ein genaues Nachfuehren der Antenne. Daher ist es hilfreich, neben dem Rapport auch die Antennenrichtung auszutauschen. So kann man recht genau beur- teilen wo das Zentrum der Aurora ist. Ausserdem sind Aurorasignale sehr muehsam zu verstehen, weil die Signale sehr stark verbrummt sind. Eine Funkverbindung in CW ist hier wesentlich einfacher zu gestalten. In folgenden Monaten werden verstaerkt Auroraerscheinungen beobachtet: Januar, April, Mai, August, September, Oktober. Zu folgenden Tageszeiten kann Aurora auftreten: 15:00 UTC - 19:00 UTC Ein zweiter Schub erfolgt dann manchmal gegen 23:00 Uhr UTC. (Diese Angaben sind nicht verbindlich und somit nur als ungefaehre Richtzeiten anzusehen) Mehrere Faktoren beeinflussen die Dauer einer solchen \ffnung. Die Reflexionszonen befinden sich ungefaehr in einer Hoehe von 100 km. Man geht aber auch von Reflexionen aus, die sich in groesseren Hoehen abspielen. Unter guten meteorologischen Voraussetzungen sowie troposphaerischen Bedingungen koennen Reichweiten bis zu 2000 km ueberbrueckt werden. Als Entfernung gilt hier der direkte Weg zwischen zwei Stationen, nicht der Weg ueber die Reflexionszone. Es gibt einige Hinweise, die auf eine moegliche Aurora schliessen lassen. Aber diese Messdaten sind dem Amateur selten zugaenglich und auch nicht immer optimal fuer eine Prognose geeignet: -Messung des Sonnenrauschens Wenn die Sonne Partikel auswirft, nimmt das Sonnenrauschen ueber kurze oder laengere Zeit stark zu. Innerhalb von 45 Stunden nach einem Anstieg des Sonnenrauschens ist Aurora moeglich, denn diese Partikel brauchen etwa 45 Stunden, um den Weg von der Sonne zur Erde zurueckzulegen. -Moegel-Dellinger Effekt Durch eine Eruption auf der Sonne kommt es zu totalen Ausblendungen auf den Kurzwellenbaendern zwischen 1.6 MHz bis 30 MHz. Die Baender sind "tot" und man meint, der Empfaenger sei defekt bzw. keine Antenne angeschlossen. Diese Erscheinung kann wenige Minuten bis zu einigen Stunden anhalten. Langsam kommen die Signale auf den tieferen Frequenzen dann wieder, und das gesamte KW-Band erholt almaehlich. -Stoerungen der Erdmagnetik Nach dem Ausschleudern von Sonnenteilchen in das Weltall wird ein Teil dieser Partikel von der Erde angezogen und beeinflusst die Erdmagnetik, den sogenannten AK-Wert. -VHF -Net auf Kurzwelle (14.345 MHz) Auf diesen Frequenzen werden Vorwarnungen und Informationen ausgetauscht und Skeds vereinbart. Es lohnt sich, diese Frequenz abzuhoeren, wenn man die Moeglichkeit dazu hat. -Baken (Aurorawarnbaken) Viele Baken schalten nach einigen Minuten die Antennenrichtung um oder strahlen immer in noerdliche Richtungen. Einige Baken senden oftmals eine zusaetzliche Kennung aus, wenn Aurora auftritt. Das ist von Bake zu Bake unterschiedlich (z.B. SK4MPI, DL0UB, PI7CIS, DL0PR). -DX Cluster im Packet Radio Netz Hier werden aktuelle Auroravorwarnungen (Meldungen), im gesamten Netz, mit Hinweis auf die Antennenrichtung eingespielt. ]ber die Abfrage der WWV Informationen im DX-Cluster kommt man auch an den AK-Wert. -Beobachtung des CW -Bereichs auf 144 MHz Oftmals sind die \ffnungen (noch) nicht so stark ausgepraegt, so dass zunaechst nur Verbindungen in CW moeglich sind. In Norddeutschland sind Aurora-\ffnungen haeufiger zu beobachten als z.B. im Ruhrgebiet. Nur bei sehr starken Erscheinungen sind ueber die Reflexionsschicht Stationen aus Sueddeutschland, der Schweiz oder Italien zu hoeren. Hinweise zur Betriebstechnik bei Aurora - Erscheinungen: -Ein Kopfhoerer leistet hier gute Dienste -Aurora-Signale sind mit einem starken Brummen behaftet und schwierig zu verstehen. -Intensives Zuhoeren und Absuchen des Bandes erforderlich -QSOs finden im gesamten CW- und SSB- Frequenzbereich statt -Auroraverbindungen werden mehrheitlich in CW getaetigt -bk - Betrieb bei CW ist sinnvoll -Bei SSB-Verbindungen langsam und deutlich sprechen -Kurze Durchgaenge und keine ausschweifenden QSOs -Vollstaendigern Rapport. geben, zum Beispiel: CW= bk de DL1XYZ 57 A / JO31LT /QTF 30 bk. Fonie= Your 57 A in JO31LT my QTF 30, Roger ? ================================================================= Vy 73 de Ralf. DL8RJ @ DB0END