UKW @DL de:DL8RJ 23.10.99 16:36 0 6238 Bytes UKW-DX: Tips zum Portabelbetrieb. *** Bulletin-ID: 23A906DB0END *** Read: 5 Path: DB0SIF!DB0AIS!DB0ROF!DB0ERF!DB0BRI!DB0NOS!DB0EA!DB0GOS!DB0END Sent: 991023/1436z @:DB0END.#NRW.DEU.EU [Mailbox DB0END ] $:23A906DB0END de DL8RJ @ DB0END.#NRW.DEU.EU (Ralf) to UKW @ DL Ratschlaege fuer den Portabelbetrieb Planung von Portabelaktivitaeten Nutzen von Chancen Bedingungen erkennen und nutzen Fuer Funkamateure, die Probleme haben eine Antennengenehmigung zu bekommen, bleibt meistens nur die Moeglichkeit, Portabelbetrieb zu machen oder aber Funkbetrieb von einem zweiten Standort. Bei Portabelbetrieb muss man vorher planen, um bei Bedarf das erforder- liche Zubehoer parat zu haben. Benoetigt wird eigentlich nur das Noetigste, um Funkbetrieb zu machen (TRX / Mast / Antenne / Kabel und ggf. PA mit einer zweiten Autobatterie). Den Locator des Standortes ermittelt man zuvor anhand der Locatorkarte. Zuviel Ausruestung ist eher hinderlich, besonders wenn man allein ist. Aktivitaeten sollten so geplant werden, dass man gute Bedingungen ausnutzen kann. Also ist es sinnvoll, die Wetterlage zu beobachten. Wenn man die Moeglichkeit hat, vom Home-QTH das Band zu beobachten, kann man auf grund der Aktivitaeten und Bakensignale die Situation gut einschaetzen. So macht es wohl kaum Sinn, bei anhaltendem Regen QRV zu werden. Denn bei einer stabilen Tiefdrucklage ist selten mit guten Bedingungen zu rechnen, und ausser zu nasser Kleidung beim Auf- und Abbau kommt es wohl nur zu wenigen QSOs im lokalen Bereich. Der technische Aufwand sollte demnach so gering wie moeglich sein. So ist z.B. ein Rotor oder eine Ausruestung fuer Packet Radio nicht noetig. Auch ein Antennenwald erfordert eine lange Auf- und Abbauzeit und ist eher hinderlich. Die Zeit, um Funkbetrieb zu machen, sollte so gross wie moeglich sein. Wenn mehrere Tage oder ein ganzes Wochenende zur Verfuegung stehen, lohnt sich ein hoeherer Aufwand schon eher (Fieldday mit mehreren OP). Bei Einmannbetrieb muss man kurzfristig Bedingungen ausnutzen koennen, wenn es die Zeit erlaubt. Hierzu sucht man sich in der Naehe des Wohnortes einen geeigneten Platz, den man recht schnell erreichen kann. Wenn alles aufgebaut und angeschlossen ist und die Station laeuft, koennen zunaechst Bakensignale und Aktivitaet im SSB-Band beobachtet werden. Wichtig ist, dass man die Moeglichkeit, mit der eigenen Station von diesem Standort QSOs zu fahren, erst einmal kennenlernt. Deshalb ist es ratsam, diesen Standort vorerst nicht zu wechseln, sondern fuer mehrere Aktivi- taeten beizubehalten. So bekommt man ein Gefuehl fuer die Bedingungen durch die jeweils unterschiedlichen Bakensignale. Die Bedingungen werden sicherlich nicht immer gleich sein und man lernt Vor- und Nachteile der Wellenausbreitung von diesem Standort kennen. Durch Beobachtung der Baken- signale kann man bald beurteilen, ob die Bedingungen "normal" oder "gut" bis "sehr gut" sind. Anhand einer Bakenliste kann man sich die Baken heraussuchen. Sie sollten aber weit genug weg sein (ueber 300 km je nach eigenem Standort). Ausserdem kann man so die entsprechende Richtungen ermitteln, um die DX-Chancen zu erhoehen. Beispiel : Sie befinden sich im Locatorfeld JO31 und haben Ihre Anlage aufgebaut und abgestimmt. Beim Abhoeren der Baken bemerken Sie, dass die Bake GB3VHF auf 144,430 MHz aus JO01 mit RST 579 zu hoeren ist. Bei frueheren Aktivitaeten konnten Sie diese Bake nur sehr schwach (z.B.nur RST 419) hoeren. Alle anderen Baken, die Sie sonst noch abhoeren, fallen mit normalen Werten ein, die sie sonst auch immer hatten. Die Bedingungen sind also jetzt in Richtung West besonders gut. Hinweis: -Die Antenne nach Westen stehen lassen -QSY machen in den SSB-Bereich -Beobachten der Aktivitaeten im gesamten SSB-Band -Nach Stationen aus England suchen oder in diese Richtung einen Anruf starten Man hat jetzt mit grosser Sicherheit die Chance, mehrere DX-QSOs nach England zu fuehren. Selbst mit geringer Sendeleistung, ist es jetzt moeg- lich groessere Reichweiten zu erzielen. Die Rapporte, die man nun erhaelt, werden vermutlich recht gut sein. Mit einer guten Betriebstechnik, hat man auch die Chance, von stark umlagerten Stationen gehoert zu werden, wenn man nur ueber eine geringere Sendeleistung verfuegt. Allerdings ist es empfehlenswert, von Zeit zu Zeit die Baken erneut abzu- hoeren, um auf eine [nderung der Bedingungen reagieren zu koennen. Bei allen anderen Bakensignalen, die ploetzlich staerker als gewoehnlich zu hoeren sind, kann man sinngemaess nach dem gleichen Schema vorgehen. Ausnutzen von Aktivitaeten im Kontest Konteste eignen sich hervorragend, um den Portabelstandort und die eigene Station zu testen. Denn unabhaengig von den Bedingungen ist die Aktivitaet bei Kontesten am groessten. Aktive Stationen sind im Kontest meist sehr gut ausgeruestet. Man kann hier zwar keine laengeren QSOs fahren, aber Punkte verteilen und Erfahrungen sammeln. Kontesttermine findet man in der CQ-DL und auch durch Ankuendigungen aktiver Stationen, im Packet-Radio-Netz. Hier koennen auch Listen mit den wichtigsten Kontestterminen in Europa ausgelesen werden. So kann man auch bei lokalen Kontesten anderer Laender sein Glueck versuchen und weite Funkverbindungen taetigen. (Zum Beispiel Konteste in England, Aktivitaetstage in Skandinavien, aber auch Konteste auf regionaler Ebene, innerhalb von Deutschland). ======================================================================== Vy 73 es 55 de Ralf. DL8RJ @ DB0END